Barockausstellung

Wertvolle Ledertapeten schmücken die Säle, Porzellanquartier und Jagdtrophäen zeugen von den beiden Leidenschaften des Kurfürsten August I. von Sachsen – Die Dauerausstellung auf Schloss Moritzburg lässt Sie eintauchen in die prachtvolle Kulisse königlicher Lustbarkeiten. Besonderes Highlight ist – neben dem historischen Stein- und Speisesaal – das Federzimmer mit seinen einzigartigen Wandverzierungen aus Federn.  

Das Moritzburger Federzimmer

Das Federzimmer auf Schloss Moritzburg ist weltweit einzigartig. Kein Wunder also, dass es zahlreiche Legenden zu diesem Meisterwerk gibt. So soll es zum Beispiel ein Thron eines mexikanischen Königs oder Teil eines indischen Hausrates sein. Vielleicht haben aber auch Generationen von Indianersklaven das Kunstwerk aus Millionen von südamerikanischen Vogelfedern hergestellt. August der Starke holte es letztendlich als Preis für seine Teilnahme am Stierkampf nach Moritzburg. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich in diesen Geschichten?

Die Ledertapeten

Auf Schloss Moritzburg befindet sich der größte Bestand an barocken Ledertapeten. Immerhin 11 von 60 Räumen mit der barocken Wandgestaltung sind erhalten geblieben. Millimeter für Millimeter werden die Darstellungen der antiken Mythologie und andere Motive in einem Großprojekt restauriert. Dargestellt werden Szenen der antiken Mythologie. Im Mittelpunkt steht Diana, die Göttin der Jagd.

 

 

Die Jagdtrophäensammlung

Für die sächsische Herrscherdynastie war Moritzburg bereits im 16. Jahrhundert ein beliebter Ort für ausschweifende Jagden. Daher ist es kaum verwunderlich, dass sich eine der weltweit bedeutendsten Jagdtrophäensammlungen auf Schloss Moritzburg befindet. Neben dem legendären 66-Ender befindet sich unter den zahlreichen Trophäen auch das Geweih eines ausgestorbenen Riesenhirsches. 

 

 

Tapisserie mit dem Bildnis Kaiser Karls V.

Der aus Wolle, Seide und Goldfäden gewebte Wandteppich mit einer Größe von ca. vier Quadratmetern wurde 1545 vom Teppichwirker Seger Bombeck in Leipzig fertig gestellt. Das von Blumen und Fruchtgirlanden umrahmte Mittelfeld zeigt ein Halbfigurenbildnis des Habsburger Kaisers Karl V. Der Bildteppich gehörte zur Ausstattung des ab 1547 neu erbauten Dresdner Residenzschlosses des Kurfürsten Moritz von Sachsen, der dem Kaiser seinen Kurfürstentitel verdankte.

Von 1918 bis 1945 befand sich die Tapisserie im Schloss Moritzburg. Nach Ende des 2. Weltkrieges nahm Prinz Ernst Heinrich von Sachsen den Teppich als eines von nur wenigen Kunstwerken mit auf seiner Flucht vor der Roten Armee. Seine Nachkommen übersiedelten nach Kanada. Nach dem Verkauf an die Galerie Rudigier bot sich nach jahrelangen Verhandlungen die Möglichkeit für SBG, die Tapisserie zu erwerben und zurück nach Schloss Moritzburg zu holen.

Im Sommer 2022 schließlich wurde dank gemeinsamer Kraftanstrengung und der überaus großzügigen Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung die Tapisserie angekauft.

Ein Förster, drei Prinzen, 43 Kisten

Im Jahr 2016 kehrte eine Legende zurück an ihren schicksalhaften Ort: Teile des einst verschollenen Wettiner Schatzes. Darunter befinden auch auch zahlreiche silberne Geschirrteile aus der ehemaligen Hofsilberkammer.  

Aus nächster Nähe können Sie die kostbaren Stücke des Sensationsfundes von 1996 bewundern. Eine begleitende Dokumentation erzählt dabei die Geschichte des sagenumwobenen Schatzes: von seiner einstigen Verwendung bei Hofe über die Kriegswirren, in denen der Schatz verschwand bis hin zu seiner spektakulären Entdeckung, der Versteigerung und der Rückführung nach Moritzburg. Ein Erlebnis, das den Moritzburger Schlossbesuch buchstäblich vergoldet!  

Moritzburger Sänften

Die herausragend gestalteten, königlichen Sänften kamen bei besonderen Anlässen zum Einsatz und wurden von zwei Haiducken – körperlich kräftige, nach Art der altungarischen Soldaten gekleidete Lakaien – mittels Trageholmen und Schulterriemen befördert.

Die Gemälde auf den Kabinenwänden verherrlichen den sächsischen Kurfürsten Friedrich August II., als August III. König in Polen (regierte 1733-1763). Auf dem unteren Feld der Rückwand sind die Länder Sachsen und Polen in Gestalt weiblicher Figuren dargestellt, auf den beiden Seitenwänden die Flüsse Elbe und Weichsel personifiziert. Antike mythologische Gottheiten, so Minerva, zugleich Patrona des Krieges und Beschützerin des Handwerks bzw. Merkur, Friedens- und Glücksstifter, vervollständigen die künstlerische Gestaltung.

Auf der Sänfte ohne Trageholme sind auf den Seitenwänden und der Rückwand die damals bekannten vier Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika mit typischen Attributen personifiziert dargestellt. Die Vorderseite zeigt das Wappen des Kurfürsten Friedrich Christian von Sachsen (regierte Oktober-Dezember 1763).

Kontakt

Schloss Moritzburg

Schloßallee | 01468 Moritzburg

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